Zum Hauptinhalt springen

Nachsorge in Kürze

Und plötzlich ist alles anders!

Wenn sich das Leben durch eine Krankheit, einen Unfall, eine Behinderung oder zu frühe Geburt plötzlich ändert, kann Familien mit der Leistung der Sozialmedizinischen Nachsorge (§43 Abs. 2 SGB V) geholfen werden. Die Nachsorge-Einrichtungen nach Modell Bunter Kreis unterstützen, beraten und begleiten im Übergang von der intensiven Klinikbetreuung nach Hause.

Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stabilität der betroffenen Familien. Im Mittelpunkt der Nachsorge stehen neben der medizinischen Versorgung des erkrankten Kindes auch die Familie, das Beziehungssystem und die Lebensumwelt.

Kernzielgruppen der Nachsorge sind

  • Kinder und Jugendliche mit chronischen oder lebenslimitierenden Erkrankungen
  • Früh- und Risikogeborene mit ihren Familien
  • Kinder und Jugendliche in der Palliativphase
  • Angehörige von verstorbenen Kindern und Jugendlichen

Im Rahmen der Betreuung können Familien mit Kindern von 0-14 Jahren, in schwerwiegenden Fällen bis 18 Jahre, nach Klinikaufenthalt, Sozialmedizinische Nachsorge in Anspruch nehmen.

Nachsorge-Ablauf

Nachsorge-Leistungen

Sozialmedizinische Nachsorge

Die von den Krankenkassen gezahlten Sozialmedizinischen Nachsorge-Maßnahmen nach § 43 Abs. 2 SGB V umfassen:

  • die Analyse des Versorgungsbedarfs,
  • die Koordination der verordneten Leistung und
  • die Anleitung zur Motivation.

Die im Bundesverband Bunter Kreis e.V. zusammengeschlossenen Einrichtungen übernehmen auch über die sozialmedizinische Nachsorge hinausgehende Leistungen.


Teilhabeorientierte Nachsorge

Seelsorge und psychologische Beratung, Eingliederungshilfe

Optionale Leistungen

Geschwisterkinder-Angebote, Patiententrainings für chronisch kranke Kinder und Jugendliche und ihre Eltern, Frühe Hilfen

Fazit

Modell Bunter Kreis und seine Wirkung

Werden die betroffenen Familien beim Übergang von der Klinik nach Hause nicht begleitet, steigt die Gefahr von Folgekrankheiten und Spätkomplikationen. Wichtige Therapien scheitern, erneute Klinikaufenthalte drohen (Drehtüreffekt), die Wiedereingliederung in Kindergarten oder Schule verzögert sich, Lernerfolge bleiben aus. Vor allem für die betroffenen Mütter entsteht häufig eine chronische Überforderungssituation bis hin zum Burn-out.

Sie führen zu erhöhten Kosten im Gesundheitswesen und zu Eltern, die dem Arbeitsleben nur noch begrenzt zur Verfügung stehen oder selbst erkranken. Besonders belastet sind Familien mit Migrationshintergrund, Armut, sozialer Belastung oder psychischen Problemen.

Diese Konsequenzen betreffen die ganze Gesellschaft.

In verschiedenen Studien der Nachsorge-Forschung wurde nachgewiesen, dass hochbelastete Familien mit Nachsorge früher aus der Klinik entlassen, Drehtüreffekte vermieden, Liegezeiten reduziert und so Kosten gesenkt werden.